eLearning richtig einführen!

Vorteile

Die Vorteile von eLearning sind überzeugend:

  • Kostengünstig
  • Jederzeit und an jedem Ort verfügbar
  • Individuell auf Kenntnisstand anpassbar
  • Sichert Lernerfolge
  • Vereint unterschiedliche Lernstile und erleichtert das Lernen

Und doch lässt sich nicht einfach ein Schalter umlegen und von heute auf morgen die Weiterbildung auf eLearning umstellen, zumal eLearning auch nicht immer die richtige Lösung ist.

Sinnvoller Einsatz

eLearning macht Sinn, wenn:

  • Die Inhalte oft benötigt werden
  • Es größere Lerngruppen gibt, die über einen längeren Zeitraum hinweg geschult werden sollen
  • Es aufgrund von unterschiedlichen Standorten, Fluktuation, Schichtarbeit etc. schwierig ist, Lerngruppen zu bilden
  • Lernort und zeit keine Rolle für die Lernenden spielen sollen
  • Die Lernergebnisse sofort überprüft werden sollen
  • Ein Trainer sehr teuer und die Lerngruppe klein ist

Konsequenzen

Die Einführung von eLearning bedeutet immer ein Bruch mit bestehenden Abläufen. Während der Unternehmer oft froh ist, den teuren Seminartourismus eindämmen zu können, ist der Mitarbeiter traurig über ein entgangenes Incentive, das vielleicht andere Mitarbeiter vor ihm in Anspruch nehmen durften. Zudem entstehen Ängste, oft auf zwei Ebenen. Die einen sind besorgt, dass Sie mit dem neuen Medium und der plötzlich übertragen Eigenverantwortung nicht klarkommen. Die anderen befürchten völlig transparent zu werden und jeden Fehler vor dem Chef rechtfertigen zu müssen.

Die Einführung von eLearning ist daher immer ein Projekt mit Change-Charakter. Alle Betroffenen wollen identifiziert und in die Kommunikation angemessen einbezogen werden. Erfolg beginnt damit, dass alle Betroffenen verstehen, warum eLearning ab sofort wichtig ist: Wichtig für das Unternehmen und wichtig für sie persönlich.

Vorgehensweise zur Einführung

1. Strategischer und operativer Bedarf

Ein eLearning-Projekt beginnt immer mit einer Bedarfsermittlung. Diese erfolgt idealerweise auf zwei Ebenen: strategisch und operativ. Während die operativen Bedarfe den Führungskräften und Mitarbeitern oft bewusst sind, wird die strategischen Komponente gerne vernachlässigt, gerade in den kleinen und mittleren Unternehmen der kunststoffverarbeitenden Industrie.

Dabei steht die Kunststoffbranche vor einer Vielzahl Herausforderungen: Industrie 4.0, Circular Economy, Digitalisierung, Fachkräftemangel, Image-Verlust der Werkstoffgruppe sind nur einige davon. Analysiert man diese Herausforderungen und die resultierenden Konsequenzen für die Unternehmen wird schnell klar, dass viele Unternehmen vor großen technischen und organisatorischen Veränderungen stehen. Um diesen Wandel erfolgreich zu stemmen, ist in allen Unternehmensbereichen neues Wissen notwendig. Weiterbildungsbedarf besteht also nicht nur punktuell und lässt sich nicht mehr nur mit einzelnen Kursen adressieren. Es braucht ein strategisches Personalentwicklungskonzept für das gesamte Unternehmen. Das ist die operative Umsetzung des vielzitierten „Lebenslangen Lernen“.

Die in die Bedarfsermittlung investierte Zeit ist gut genutzt. Schließlich stellen Sie so einerseits sicher, dass Sie genau die Lerninhalte in dem Umfang aufbauen, die Ihr Unternehmen tatsächlich benötigt. Sie vermeiden Fehlinvestitionen. Andererseits erarbeiten Sie sich ein Argumentationsfundament, mit dem Sie Ihre Führungskräfte und Mitarbeiter auf den Weg in die neue Lernkultur mitnehmen. Der Sinn von eLearning wird nachvollziehbar, die Ziele deutlich. Ihr Projekt gewinnt an Akzeptanz. Das ist der wichtigste Schritt zum Erfolg.

2. Konzeption

Nachdem Sie im vorherigen Schritt den Weiterbildungsbedarf und die Ziele Ihres Unternehmens strukturiert erarbeitet haben, geht es jetzt an die Konzeption der Maßnahmen und die Auswahl der technischen Werkzeuge.

Zunächst stehen didaktische Fragen im Vordergrund: Welche Arten von Wissen sind zu vermitteln, welche Fähigkeiten sollen welche Zielgruppen in welchem Umfang erlangen. Lässt sich horizontales, selbstgesteuertes und kollaboratives Lernen umsetzen oder eignet sich ein vertikaler Ansatz besser. Je nach Unternehmen, Zielgruppe und Themenstellung können die Lernziele sehr unterschiedlich sein (kognitiv, affektiv, psychomotorisch). Die Konzeption der Weiterbildungsmaßnahmen muss dies didaktisch sinnvoll berücksichtigen. Meist wird dabei deutlich, dass eLearning-Kurse elementare Bausteine sind, dass darüber hinaus allerdings weitere Bausteine den Lernerfolg unterstützen müssen. So wird aus dem eLearning-Projekt ein Blended-Learning Projekt. Blended Learning bedeutet dabei nur, dass eine Mischung unterschiedlicher Bildungsaktivitäten in das Weiterbildungskonzept eingeplant werden. Häufig sind das Kombinationen aus Web-Based-Trainings und Präsenzveranstaltungen oder Virtual-Classroom-Einheiten.

Mit dem Bedarfsprofil und dem didaktischen Konzept liegt auch der Umfang des benötigten Contents fest. Zu vielen Soft-Skill-, Compliance- und Datenschutz-Themen existiert Standard-Content der eingekauft und ggfs. adaptiert werden kann. Auch zu Themen rund um Digitalisierung und IT-Sicherheit sind in den letzten Jahren zahlreiche Angebote entstanden. Die klassischen kunststofftechnischen Themen sind allerdings noch nicht Online verfügbar.

  • ThornagelConsulting hat das notwendige Knowhow und die technischen Möglichkeiten aufgebaut, kunststofftechnische Themen kurzfristig zu entwickeln.

3. Auswahl der Technik

Mit dem didaktischen Konzept und der klaren Vorstellung, welcher Content für welche Zielgruppe benötigt wird, lassen sich nun die notwendigen technischen Werkzeuge spezifizieren und auswählen. Lernmanagement-Systeme, Lerncontentmanagement-Systeme, Autoren-Systeme und Learning-Experience-Systeme sind so vielfältig und umfangreich in Ihren Funktionen und Möglichkeiten, dass die Anforderungen an ein solches System systematisch erarbeitet werden müssen, um eine zielsichere Auswahl treffen zu können.

  • Wer zu früh kauft, investiert zweimal.
  • Wer ohne strukturierte Vorbereitung kauft, investiert ebenfalls zweimal.
  • Abgesehen von den unnötigen Kosten, sorgen beide negativ-Erfahrungen für Akzeptanzverlust und beschädigen das Vertrauen in das Change-Projekt.

Bitte ermitteln Sie immer erst die unternehmerischen Ziele und den Bedarf. Anschließend erstellen Sie das didaktische Konzept der Bildungsmaßnahme und erst im dritten Schritt kümmern Sie sich um die notwendige Technik. Diese Geduld fällt gerade Technik-affinen Führungskräften der Technologiebranchen schwer – sie zahlt sich allerdings in einem erfolgreichen eLearning-Projekt aus.

4. Stakeholdermanagement

Je mehr Ihr eLearning-Projekt den Charakter eines Change-Projekts bekommt, desto wichtiger ist ein konsequentes Stakeholdermanagement. Machen Sie sich deutlich, wer von Ihrem Projekt alles betroffen ist, im positiven oder negativen Sinn, weil er/sie etwas Neues tun soll oder etwas nicht mehr tun darf. Sicher gibt es Personen die mehr und andere, die weniger betroffen sind. Genauso gibt es Stakeholder, die hohen Einfluss auf Ihr Projekt haben, z.B. Führungskräfte, Betriebsrat, Meinungsführer und andere haben nur geringen Einfluss. Binden Sie alle in Ihr Kommunikationskonzept ein, aber arbeiten Sie aktiv mit den relevanten Stakeholdern. Gewinnen Sie die Führungskräfte für das Projekt und machen Sie diese zu Vorbildern für die Belegschaft. Wer den neuen Weg erfolgreich mitgeht bekommt Anerkennung und Wertschätzung. Starten Sie ihre eLearning-Einführung mit einer besonders affinen Zielgruppe. Die dort erzielten Erfolge kommunizieren Sie breit und erzeugen einen pull-Effekt.

Denken Sie an den Betriebsrat. Viele Gewerkschaften stehen eLearning sehr positiv gegenüber. Auch der Betriebsrat ist an einem funktionierenden, erfolgreichen Unternehmen interessiert. Hier zeigt sich wieder, wie gut Sie bei der Bedarfsermittlung Ihr Argumentationsfundament gelegt haben.

eLearning einführen ist aktives Employer Branding.

Darum passen die Standbeine eLearning und Marketing von ThornagelConsulting so gut zusammen.

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